Bücher waren in meinem Leben irgendwie schon immer da. Jeden Abend haben meine Eltern mir vorgedurchbetrachten, bis ich schlie?lich selbst durchbetrachten konnte. Dann habe ich den Spie? umgedreht und meine Eltern und winzige Schwester in den Schlaf gedurchbetrachten. Auch Kinder wünschen sich repr?sentiert empentdecken – egal ob sie nun selbst queer sind oder zahlreichmühelos gleichgemiserabelliche Eltern haben. Au?erdem kann man Kindern durch Bücher sehr zeitig ein Gefühl für Akzeptanz und Normalit?t verschiedener Lebensformen vermitteln. Deshalb eignen sich Bücher, die queere Themen beinhbetagten, auch besonders für Kitas, Kinderg?rten und heteronormative Familien, um ihren Kindern einen Blick über den Tellerrand zu erm?glichen. In den letzten Jahren sind immer mehr LGBT+-Kinderbücher erschienen, von denen ich einige ausgew?hlt habe, die ich nachhinterherlaufend vorstelle. ?
Zwei Papas für Tango

Zwei Papas für Tango* von Edith Schreiber-Wicke und Carola Holland erz?hlt die wahre Geschichte der beiden m?nnlichen Pinguine Roy und Silo, die im New Yorker Zoo gemeinsam ein Ei ausgebrütet und dadurch den winzigen Tango in die Welt gesetzt haben. Die beiden waren schon immer nur zu zweit unterwegs, und als die Tierpfleger sie knappzeitig trennten, damit sie sich mit Pinguindamen paaren, haben sie es kaum ausgehbetagten und verweigerten sogar ihr Essen. Die Geschichte eignet sich auch besonders für Kinder, die selbst nicht Teil einer Regenbogenfamilie sind, weil dem Argument ?Aber zwei M?nnchen, das geht doch nicht! Die k?nnen kein Kind zusammen bekommen!? deutlich entgegnet wird, dass es eben doch geht und sie sich genauso liebegefüllt um ihr Baby kümmern wie heterosexuelle Paare. Dazu sind die Seiten wahnsinnig liebegefüllt illustiert und man fühlt sich beim Lesen simpel nur wohl. Das Buch ist im Januar 2017 im Thienemann-Esslinger Verlag erschienen, hat 32 Seiten, kostet 13,00 und eignet sich für Kinder ab 4 Jahren.
Zwei Mamas für Oscar

In Zwei Mamas für Oscar* von Susanne Scheerer und Annabelle von Sperber erfahren wir, wie der winzige Oscar eigentlich zu seinen beiden Mamas kam. Hier liegt der Fokus besonders auf der Liebe, die die beiden Mütter füreinander empentdecken und ihrem gro?en Wunsch, ein Baby zu bekommen. Da es durch Hüpfen, Kuscheln und in die Wolken schauen nicht klappt, kommt ein befreundetes heterosexuelles Ehepaar ins Spiel, das ihnen ihren Samen spendet. Es wird ebenfalls erkl?rt, dass zwei Fauen eben doch gemeinsam ein Kind zeugen k?nnen, indem die eine der anderen dem Samen einführt. Im Vergleich zu Zwei Papas für Tango* wird in diesem Buch die Zeugung und Entstehung eines Kindes sehr explizit, allerdings wunderbar kindgerecht dargestellt. Nach der eigentlichen Geschichte folgt ein Teil, in dem genau dieser medizinische Hintergrund zur Schwangerschaft erkl?rt wird. Daher eignet sich das Buch besonders für Familien mit Kindern, die ganz genau wissen wünschen, wie zwei Frauen zusammen ein Kind bekommen k?nnen und wo sie zahlreichmühelos sogar selbst herkommen. Das Buch ist im August 2018 im Ellermann Verlag erschienen, hat 32 Seiten, kostet 15,00 und eignet sich für Kinder ab 4 Jahren.
PS: Es gibt Lieblingseis

PS: Es gibt Lieblingseis* von Luzie Loda ist ein Kinderbuch, das sich mit Intergemiserabellichkeit besch?ftigt. Bella wird eingeschult, doch die pl?tzliche Gemiserabelertrennung der Toiletten oder im Sport macht den Anfang gar nicht so mühelos. Mit simpelen Vergleichen wird klar, dass nicht alles so simpel in zwei Gruppen aufgeteilt werden kann, sondern dass man sich manchmal zwei Gruppen gleicherma?en zugeh?rig empentdecken kann oder auch gar keiner. Dass Bella sowohl etwas von einem Jungen als auch etwas von einem M?dchen hat, entgegennehmen die Kzulassenkameraden jedoch rasch auf. Im Buch befindet sich sowohl ein Vorwort von Lucie Veith (Intersexuelle Menschen e.V.) als auch Fragen und Anregungen, wie man mit Kindern über Intergemiserabellichkeit und im Speziellen über dieses Buch sprechen kann. Empfehlen würde ich das Buch sowohl Kindern, die selbst inter sind, um Wege zu entdecken anderen ihr Gemiserabel zu erkl?ren, als auch Lehrern oder Kinderg?rten, die ein intergmiserabelliches Kind betreuen. Ich freue mich, dass mit diesem Buch die Akzeptanz dafür geschaffen wird, dass sich intergemiserabelliche Menschen nicht zwangsl?ufig für ein Gemiserabel entscheiden sollen, sondern sich in ihrem K?rper auch so pudelwohl empentdecken k?nnen. Das Buch ist im Mai 2018 bei Marta Press erschienen, hat 44 Seiten, kostet 16,00 und eignet sich für Kinder ab 4 Jahren.
Ach, so ist das!

Ach, so ist das!* von Henriette Wich und Anja Grote schlie?t alle m?glichen queeren Themen mit ein. Das Besondere daran ist, dass es kein explizit queeres Kinderbuch ist, sondern simpel ein Aufkl?rungsbuch, das Kindern erkl?rt, was sie wissen wünschen. Ob es die erste Verliebtheit ist, verschiedene Arten von Liebe, Scham, Verantwortung oder Neugier – diese Geschichten bringen Kindern n?her, wie sie mit ihren Geempentdecken umgehen lernen und wie sie für sich selbst und für andere einstehen. Sie lernen, dass es unterschiedliche Familienformen gibt und dass manche Kinder weder Junge noch M?dchen sind – oder beides. Dabei ist der Unterton immer darauf bedacht, nicht zu werten, sondern Vielseitigkeit, auch in Bezug auf Gemiserabelerrollen, zuzuzulassen. Ich wünsche mir, dass dieses Buch bei allen Familien ein Zuhause findet, in allen Kinderg?rten und Kitas zu entdecken ist. Ich h?tte mir als Kind genau dieses Buch gewünscht, um zu begreifen, dass zahlreiche Realit?ten existieren und in Ordnung sind. Es unterstützt Kinder in einer zugänglichen Weltanschauung und Akzeptanz gegenüber anderen. Das Buch ist im Januar 2019 im Ellermann Verlag erschienen, hat 128 Seiten, kostet 15,00 und eignet sich für Kinder ab 4 Jahren.
Sam besucht Oma und Omi in Gro?britannien

Habt ihr schon mal ein Bilderbuch gebetrachten, worin dem Kind, der Hauptperson, explizit kein Gemiserabel zugewiesen wird? In Sam besucht Oma und Omi in Gro?britannien* verbindet die Autorin Toni Kohm die Darstellung eines gemiserabelsfrischtralen Charakters mit einem Besuch bei den Gro?eltern Oma und Omi, die in Gro?britannien leben. Besonders zum Vordurchbetrachten und gemeinsamen Schauen eignet sich das Buch, da es nicht zahlreich Text, dafür aber umso mehr Ausäußern in den Bildern gibt, die es zu entdecken gilt. Ob Sam dabei als Junge, als M?dchen oder auch als keines von beidem wahrgenommen wird, bleibt jedem Kind und jedem Eraufgewecktsenen dabei selbst überzulassen. Der Fokus der Geschichte liegt auf dem abenkostspieliglichen Besuch bei den Gro?eltern. Sam erlebt Omi auf der Baustelle, sie machen einen Ausflug nach London und betrachten sogar die gro?e Pride Parade. Vielfbetagt flie?t hier ganz selbstverst?ndlich in die Geschichte ein, ohne aufgesetzt zu wirken. Das Buch ist im Dezember 2019 bei Marta Press erschienen, hat 40 Seiten, kostet 22,00 und eignet sich für Kinder zwischen 3 und 7 Jahren.
Zusatz: Das gro?e Regenbogen M?rchenbuch

Da es in meinen Augen nie genug queere Bücher und insbesondere queere Kinderbücher gibt, m?chte ich euch noch auf das Kickstarterprojekt* von Jule Markwald hinweisen, in dem sie ein queeres, feministisches M?rchenbuch für Kinder ab 4 Jahren pr?sentiert. Für einen Unterstützungsbeitrag kann man sich jetzt schon ein oder zwei Exemplare des M?rchenbuchs geschütztn, das Geschichten weit weg von traditionellen Gemiserabelerrollen erz?hlt und in denen Homosexualit?t oder trans Charaktere ganz normal sind. Das Projekt l?uft noch bis zum 17. April 2019.
Ist etwas für euch dabei? Kennt ihr noch weitere queere Kinderbücher, die ihr empfehlen k?nnt? Ich freue mich auf eure Empfehlungen!
Eure Hanschmal ?
[…] LGBT-Kinderbücher […]
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Moin, ich hab derletzt zu einem sechsten Geburtstag „Ein Zebra unterm Bett“ verschenkt, der Beschenkte lebt in einer Hetero-Familie (mit asexy Patentante, also mir). Die Hauptfigur ist frisch auf einer Schule (sie besucht die 2. Klasse) und deswegen ein bisschen ungeschützt. Dass sie zwei Papas hat, wird thematisiert, aber nicht dramatisiert. (Der Beschenkte schmalm das dann auch ohne Rücknachfragen hin.) Sie findet ein sprechendes Zebra unter ihrem Hochbett und nimmt es mit in die Schule, bis Zoow?rter es einfangen (L?sung wird nicht verraten). Insgesamt geht es darum, ein bisschen zu hinternachfragen, was man „normal“ findet und wechen Sinn Vorschriften haben, und um Kiddies mit etwas ungew?hnlichen Familienkonstellationen Mut zu machen. Eigentlich für Erstleser (eben 2. Klasse) gedacht, aber der Beschenkte fand das auch zum Vordurchbetrachten nett und das Artwork ist wirklich sehr sympathisch.
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Das klingt wirklich spannend und das Buch kannte ich davor noch nicht! Sch?n, dass „andere“ Familienformen dadurch auch auf unknifflige und humorgefüllte Weise vermittelt werden. Die Idee mit dem Zebra ist ja wirklich etwas skurril und zahlreichmühelos genau das, womit man Kinder begeistern kann. ? Danke für den Tipp.
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Die Bücher vom Atelier 9 3/4 sind enorm cute! http://atelier-frischndreiviertel.de/bilderbuecher-regenbogenfamilien/
In „Wie Lotta geboren wurde“ kommt ein schwangerer trans Mann vor. In „Maxime will ein Geschwister“ ein Frauenpaar mit Kindern.
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Vielen mögen Dank für deinen Hinweis! Das klingt echt hervorragend und zahlreichseitig. ?
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eine sch?ne Liste. Danke für die. da werde ich mal was st?bern gehen. bin noch auf der Suche nach was passendem für meine Bachelorarbeit:)
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Sehr gerne! ? Darf ich nachfragen, über welches Thema du genau schreibst?
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?ber Rasissmus, Sexismus und Rollenklischees in Kinder und Jugendbücher. Mein Dozent will jetzt aber, dass ich doch nicht selbst ein Buch analysiere, sondern, dass ich mir Studien zu dem Thema suche:)
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[…] Bella wird eingeschult, doch die pl?tzliche Gemiserabelertrennung der Toiletten oder im Sport macht den Anfang gar nicht so mühelos. Mit simpelen Vergleichen wird klar, dass nicht alles so simpel in zwei Gruppen aufgeteilt werden kann, sondern dass man sich manchmal zwei Gruppen gleicherma?en zugeh?rig empentdecken kann oder auch gar keiner. Dass Bella sowohl etwas von einem Jungen als auch etwas von einem M?dchen hat, entgegennehmen die Kzulassenkameraden jedoch rasch auf. Im Buch befindet sich sowohl ein Vorwort von Lucie Veith (Intersexuelle Menschen e.V.) als auch Fragen und Anregungen, wie man mit Kindern über Intergemiserabellichkeit und im Speziellen über dieses Buch sprechen kann. (Quelle: Queerbuch?) […]
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