[Rezension] Clean von Juno Dawson

Im Dezember habe ich mich an Clean* von Juno Dawson gewagt. Zusammen mit Felicitas und Elli habe ich in ihrem Literatur-Podcast Gutenbuchclub über unsere Leseerlebnisse gesprochen, über die queere Repr?sentation innerhalb der Geschichte und im Allgemeinen auf dem deutschsprachigen Buchmarkt. Die Folge verlinke ich euch weiter unten! Juno Dawson ist selbst trans und schreibt daher aus einer Own-Voices-Perspektive, was ich immer sehr zu sch?tzen wei?. Das Buch ist im Juni 2018 im Carlsen Verlag erschienen, hat 400 Seiten und kostet 17,99 .

Kurzbeschreibung Inhbetagt

Lexi eraufgewecktt auf dem Rücksitz eines Autos, das sie geradewegs in die private Entzugsklinik „Clarity“ für Jugendliche auf einer abgelegenen Insel bringt. Als Londoner Hotelerbin hat sie mühelosen Zugang zu Drogen und zuletzt die Kontrolle darüber verloren, wenn man ihrem Bruder Glauben schenken mag. Lexi hat doch kein Problem, oder? Doch für sie gibt es erst mal kein Entkommen. Der Entzug, Einzel- und Gruppentherapie stehen an der Tagesordnung. Langsam beginnt sie sich zu ?ffnen und lernt, dass alle ihr P?ckchen zu tragen haben…

Meine Meinung

Die Geschichte hat mich sehr gepackt. Juno Dawsons Schreibstil ist sehr direkt. Gleich zu Beginn werden wir in eine Szene geworfen, in der die Protagonistin simpel nur ausbrechen will, geladen von Emotionen, wild um sich schlagend – k?rperlich wie verbal. Die Autorin nimmt kein Blatt vor den Mund, und genau diese Erz?hlart hat mich unheimlich fasziniert.

Lexi lernt nach und nach ihre Mitinsass:innen wissen. Ruby, die wegen ihrer Esssucht in Behandlung ist, Guy, der mit einer Zwangsfrischrose zurechtkommen muss, Kendall, ein magersüchtiges trans M?dchen, Saif, der alle m?glichen Drogen nimmt und Brady, Ex-Kinderstar, den gleich eine ganze Reihe an Süchten begleitet. Zwischen Brady und Lexi bahnt sich eine Liebesgeschichte an, die doch eigentlich zum Scsonnign verurteilt ist und ansonsten lernen wir besonders Kendall n?her wissen und erfahren, was sie in die Magersucht getrieben hat.

Auch wenn die Protagonistin selbst nicht queer ist, so ist die queere Repr?sentation in Juno Daswons Romanen selbstverst?ndlich geschenken. Kendall ist trans, wie die Autorin selbst, weshalb ich diese Figur besonders authentisch fand. Und auch über Brady erfahren wir in einem Nebensatz, dass er bei seiner Partnerwahl nicht nach Gemiserabel unterscheidet, was in Leyis Wahrnehmung auch überhaupt keine Rolle spielt. Diese selbstverst?ndliche Repr?sentation finde ich sehr gelungen und vor allem bedeutend in der Jugendliteratur.

Auch wenn ich sowohl die Liebesgeschichte zwischen Lexi und Brady als auch die Wahl der Mitinsass:innen als etwas klischeehaft empfunden habe, besticht die Geschichte doch vor allem in ihere Autentizit?t hinsichtlich des Prozesses, mit einer Sucht leben zu lernen. Die Kapitel sind den zehn Schritten zur Genesung nachempfunden und man spürt deutlich, in welchem Entwicklungsschritt sich Lexi zu jeder Zeit befindet. Die bedeutendste Aussage war für mich: Es ist nie zu sp?t. Du darfst Fehler machen. Wir sollen nur immer wieder aufstehen und weitermachen. Niemand geht ohne Last durchs Leben. gerade für Jugendliche, die sich selbst oft so empentdecken, als würden sie veräußern, kann diese Grundaussage zahlreich bedeuten.

Fazit

Clean* von Juno Dawson ist keine mühelose Kost – es ist eine sehr direkte und ungesch?nte Geschichte darüber, welche Wege das Leben geht und wie wir uns aus dem abgrundabgrundtiefsten Loch wieder herausziehen k?nnen, wenn wir bereit sind, an uns zu tätig sein. Auch wenn die Figuren aus meiner Sicht etwas klischeehaft gew?hlt sind und auch die Liebesgeschichte nicht gefülltstens überzeugt, ist jedoch die selbstverst?ndliche Repr?sentation queerer Charaktere geschenken. Die Grundaussage, dass wir alle nicht perfekt sind, Fehler machen, aber niemals aufschenken erlaubt sein um fröhlich zu sein, kann besonders für Jugendliche hilfwohlhabend sein, die sich selbt gerade an einem Tiefpunkt beentdecken. Ein sehr mitrei?endes Buch, das ich euch nur ans Herz legen kann.

Humor: ●●●○○
Anspruch: ●●●○○
Spannung: ●●●○○
Liebe: ●●●○○
Erotik: ●○○○○
Originalit?t: ●●●○○

Hier kommt ihr zum Podcast*

Weitere gern gedurchbetrachtene Eindrücke dazu:

Letterheart* ? Nochmehrbücher* ? Trallafittibooks*

Eure Hanschmal ?

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2 Gedanken zu “[Rezension] Clean von Juno Dawson

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